Sonntag, 22. September 2013

Gestern beim Oktoberfest



War ein toller Abend, gestern zum Oktoberfest, in der Tanzbar in Köln. Danke, an alle, die da waren! Jetzt erstmal weiter zur Autogrammstunden Tour und am Freitag heißt es dann wieder "Oktoberfest" in der Tanzbar in Köln. Freue mich darauf, wieder viele von Euch dort zu treffen! 

LG und schönen Sonntag
Matthias 




Dienstag, 6. August 2013

Ein toller Bericht, Danke an Andy Tichler!

MATTHIAS CARRAS
smago! exklusiv vorab: Matthias Carras präsentiert mit "Carrasmatisch" sein vielleicht stärkstes Album bisher!


06.08.2013 - 00:00 | Kategorie: Pop-Schlager | Künstler: Matthias Carras
 

Das Album erscheint am 6. September 2013 bei DA Music!

Seine gewinnende Ausstrahlung macht ihn seit je her aus. Bei lauten Tönen beschränkt er sich gern auf seine Musik. Er überzeugt durch sein sympathisches Auftreten und durch starke Songs: Das ist „Carrasmatisch“ und so heißt auch sein brandneues Studioalbum, das er jetzt mit dem Erfolgsproduzenten Hermann Niesig in dessen Studio ‚Royal Suite’ fertig gestellt hat.

Zwei Jahre nach dem letzten Longplay „Ansonsten geht’s mir gut“ präsentiert Matthias Carras mit „Carrasmatisch“ sein vielleicht stärkstes Album bisher! Der erste musikalische Vorbote „Lass mich alleine“ kommt dem Gute-Laune-Sommer 2013 entsprechend im entspannten Sound daher und wird Anfang August an die Medien bemustert. Ab 06.09.2013 ist dann endlich wieder richtig Carras-Zeit: An diesem Tag erscheint das neue Album und der Künstler geht auf große Promotion-Fahrt mit bundesweiter Senderreise und großer Alpha-Autogrammstundentour.

Auf „Carrasmatisch“ findet sich auch endlich der Song, auf den viele Fans schon seit Jahren hoffen: Fast 15 Jahre nach seinem größten Erfolg „Ich bin Dein Co-Pilot“ gibt es nun die Fortsetzung „Ready For Landing (Co-Pilot Teil 2)“. Überhaupt erwartet die Carras-Fans und alle Freunde deutschen Popschlagers ein richtig starkes Album. Die weiteren Songs darauf heißen „In meinem Kühlschrank brennt noch Licht“, „Frauen sind chaotisch“, „Gewitter“, „Zieh Dich wieder an“, „Liebesallergie“, „Die Frau am Klavier“, „Der Ehering“, „Luxusliebe“, „Uns kann nichts passieren“ und „Bart aber herzlich“. Letzterer spielt auf das leicht veränderte Äußere des beliebten Sängers und Moderators an.

An allen Songs des Albums hat Matthias Carras maßgeblich mitgeschrieben. „Carrasmatisch“ zeigt den Künstler so, wie er ist: Ein Mann, der mit fast 50 Jahren weiß, wovon er spricht und der viel zu sagen hat. Gemeinsam mit seinem Produzenten Hermann Niesig hat er zum zweiten Mal hintereinander ein Album genau nach seinen Vorstellungen hingelegt. Mal druckvoll für die Discotheken, mal nachdenklich für die ruhigen Momente und mehr als einmal mit einem gewissen Augenzwinkern unterstreicht Matthias Carras mit dem neuen Album wieder mal seine ganz besondere Ausnahmestellung in der Musikszene. Ein neues Album, ein voller Terminkalender und ein rundherum toller Typ: Das ist „Carrasmatisch“!

Quelle: smago

Freitag, 26. Juli 2013

Termine Juli / August / September

Hallo Ihr Lieben, hier eine erste Übersicht, meiner Termine, im August und September. Hoffe, ich sehe viele von Euch, bei den Live - Terminen und freue mich drauf!

Termine Matthias Carras im Juli / August / September

28.07.2013 – TV Aufzeichnung / Hamburg
03.08.2013 – Tanz den Schlager / Göttingen
06.08.2013 – TV Ausstrahlung – Gute Laune TV / 22.00 Uhr
08.08.2013 – TV Ausstrahlung – Gute Laune TV / 10.00 Uhr
10.08.2013 – TV Ausstrahlung – Gute Laune TV / 14.00 Uhr
10.08.2013 – Single Premiere - „Lass mich alleine“ / Merkener Alpenstern
17.08.2013 – Popschlager – Total / Rheinberg
21.08.2013 – TV Aufzeichnung / München
24.08.2013 – Popschlager – Total / Hürth
31.08.2013 – Schlagerparty / Raststatt
06.09.2013 – VÖ des neuen Album - „Carrasmatisch“
06.09.2013 – Album Premiere / „Tanzclub Pferdestall“ Herne
09.09.2013 – Senderreise
10.09.2013 – Senderreise zum Start des neuen Albums „Carrasmatisch“
11.09.2013 – Senderreise zum Start des neuen Albums „Carrasmatisch“
12.09.2013 – Senderreise zum Start des neuen Albums „Carrasmatisch“
13.09.2013 – Senderreise zum Start des neuen Albums „Carrasmatisch“
14.09.2013 – Senderreise zum Start des neuen Albums „Carrasmatisch“
16.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
17.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
18.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
19.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
20.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
21.09.2013 – Oktoberfest Köln / Tanzbar – Köln
23.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
24.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
25.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
26.09.2013 – alpha – Autogrammstunden Tour - „Carrasmatisch“
27.09.2013 – Night of Emotions – VEST – Arena Recklinghausen / ca. 20.15 Uhr
27.09.2013 – Oktoberfest Köln / Tanzbar Köln / ca. 22.00 Uhr
28.09.2013 – Musikfest / Duisburg

Weitere Termine in Vorbereitung! Infos, in Kürze unter www.matthias-carras.com

Mittwoch, 24. Juli 2013

Albumpremiere - CARRASMATISCH

+++ ACHTUNG +++, wie ich eben erfahren habe, werden wir am 06.09.2013, die Album - Premiere im Kreise meiner Freunde, im "Tanzclub Pferdestall", in Herne, feiern! Wer dabei sein möchte, der sollte sich jetzt schnell eine Karte sichern, da es nur begrenzte Eintrittskarten gibt! Einfach schnell eine Mail an: info@freibeuter-show-office.de mit dem Betreff: Albumpremiere und der gewünschten Kartenzahl. Ich freue mich auf Euch, lasst uns eine tolle Party da feiern!!

Mittwoch, 1. Mai 2013

Tanz in den Mai

Hallo Ihr lieben,

was für eine Party gestern! 2500 Partybegeisterte, gestern in Achterhoek.

Danke an alle, die gestern gekommen sind! Für alle anderen, hier ein paar Impressionen.

Euch einen schönen Start in den Mai!

Euer Matthias





Montag, 8. April 2013

Auftritte, am kommenden Wochenende!

Hallo ihr Lieben,

am 12.04.2013, freue ich mich auf den Auftritt im Dorf Münsterland, sowie dann am 13.04.2013, zur "Die kleine Bar Tour" - Termin im Hotel Restaurant - "Further Hof", in Neuss.

Hoffe ich treffe wieder viele von Euch, am kommenden Wochenende! :-) Bis dahin Euch eine schöne Woche!

Liebe Grüße

Matthias

Sonntag, 7. April 2013

Best of Popschlager 2013

Hallo ihr Lieben,


für alle die, die nicht dabei waren, hier ein paar Impressionen, von der gestrigen Mega - Party in Oberhausen.

http://youtu.be/s1t4E-ojRRM

LG und schönen Sonntag

Matthias



Mittwoch, 27. März 2013

Noch kein Ostergeschenk?

Hallo liebe Fans,

wir haben wieder mal ein tolles Special für Euch!

Für die Veranstaltung, am 02.11.2013, in der Messe Niederrhein, gibt es 50 Karten, zum sensationellen Sonderpreis, von 20,00, je Karte!

Freue mich auf eine Veranstaltung, mit vielen tollen Kollegen, wie Charly Brunner, Nino de Angelo, Michael Morgan, Gaby Baginsky, Christian Franke und Sandra Diano.

Sichert Euch schnell eine Karte zum Sonderpreis, solange der Vorrat reicht, gültig bis Ostermontag!

Einfach Mail an: info@freibeuter-show-office.de mit dem Betreff "Schlagerfestival Total"

Liebe Grüße

Matthias

Mittwoch, 13. März 2013

Das ist ganz was Besonderes

Der Matthias Carras - Nostalgie Mix
Eine wirkliche Rarität !!!!! 
Zum größten Teil unveröffentlichteTitel aus der musikalischen Anfangszeit von Matthias Carras.
https://www.youtube.com/watch?v=1TeCDPvhoyA

Sonntag, 24. Februar 2013

Impressionen Erdbeerbrause

Hallo ihr Lieben,

habe Euch hier mal ein paar Impressionen von der Show am Samstag beigefügt.

Liebe Grüße und tollen Start in die Woche

Euer Matthias



Dienstag, 29. Januar 2013

Ich wünsche mir Sonne

Irgendwie geht einem der Januar total auf den Geist.
Ein Monat, der unendlich lang scheint.
Mir fehlt die Sonne und ich sehne mich nach Frühling.
Meine Frau hat die gesamte Wohnung schon liebevoll in Richtung Frühjahr dekoriert.
Sobald ich das Haus verlasse, sehe ich aber ein einziges "Grau in Grau" und möchte am liebsten schnell an meinen kuscheligen Kamin flüchten.
Habe mich heute  überwunden und einen langen Spaziergang mit meinem Hund unternommen.
Wahnsinn, das hat echt gut getan und der kleine "Scheißer" hat auch jeden Baum genutzt um sich zu entleeren.
Also positiv denken!!!!!! Der Frühling ist im Anmarsch und ich bin für frische Taten im neuen Jahr bereit.
Das neue Album soll im Herbst erscheinen.
Ich würde mich gerne von meinen Fans inspirieren lassen.
Hier meine Frage:
Welche Themen sind Euch wichtig, was berührt Euch, über was sollte man ein Lied schreiben?
Ich freue mich über Eure Ideen, die Ihr mir hoffentlich unter diesem Blog als Kommentar schreibt.

Es gibt etwas "Neues" von mir. Zugegeben nicht ganz so neu, aber für echte Fans ein Sammlerstück.
Meine Plattenfirma hat drei komplette CD´s von mir in eine "Collector´s Box" gepackt.
41 Titel gibt es z.B. bei AMAZON für  € 11,17.

http://www.amazon.de/Collectors-Box-Matthias-Carras/dp/B00ABNQGWC/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359450891&sr=8-1

Ich finde das einfach "Megastark".

Mehr als "Megastark" ist mittlerweile die Revue "Edbeerbrause und Rock´n Roll".
Wir haben am Sonntag in Essen wieder mal vor einem ausverkauften Haus gespielt.
Wenn Ihr mal einen ganz anderen Matthias Carras erleben möchtet, dann empfehle ich Euch dieses Spektakel.
Die nächsten Termine und alle weiteren Informationen findet Ihr hier:
http://www.erdbeerbrause.de/

Ich freue mich auf ein Wiedersehen !!!
L.G.
Matthias

Freitag, 11. Januar 2013

ABGETAUCHT, mein persönlicher Kurzroman


Nein, ich bin nicht abgetaucht!
Wer mich genau kennt, weiss, dass ich zwischem dem 21.12 und dem 30.12. kaum erreichbar bin.
Da ist zunächst mein Geburtstag, vor dem ich immer fliehe. Ich schalte mein Handy aus und vermeide das Internet. Ich möchte einfach an diesem Tag nur „ICH“ sein und das im Kreis meiner Familie.

In diesem Jahr hatte ich den schönsten Geburtstag den ich jemals hatte.
Es war kalt,.. bitterkalt und die letzten Blätter fielen von den Buchen an meinem Waldgrundstück an der Lahn in Biedenkopf. Der Rest Schnee der vergangenen Tage lag noch auf dem schmalen holprigen Weg zur Hütte, aber er war, Gott sei Dank, trotzdem befahrbar.
Klar, habe ich im Häuschen eine Kamin der es kuschelig und warm macht, aber der Platz,..???.
Wenn alle aus der Familie kommen, die mir am Herzen liegen, ...dann müssen viele draussen bleiben und frieren.

So etwas geht ja gar nicht!!!
Zusammen mit meiner Frau habe ich eine Lösung geschaffen.
Wir habe gemeinsam den Dachboden der Hütte durchforstet und ganz viele Balken, Bretter und Latten gefunden. Daraus entstand ein stattliches Vorzelt, das ich von aussen mit einer festen Plastikplane und von innen mit warmen Decken verkleidet habe.

Zwei Biergarnituren, dekoriert im bayrischen Stil, habe dem Ganzen einen heimelichen besonderen Flair verliehen. Der vorhandene Gasgrill machte das Vorzelt gemütlich und warm. der ganze Raum erfüllt mit dem Duft eines leckeren Partyschinkens, der uns mit hausgemachten Kartoffel und Krautsalat herrlich schmeckte.
Ihr könnt Euch vorstellen, die Nacht wurde lang... Glühwein, Lagerfeuer und leichter Schneefall
brachten uns alle in eine wunderbare, Weihnachts-Wunderwelt-Stimmung.

Mit 7 Leuten haben wir im Häuschen übernachtet; doch am nächsten Morgen war der Schnee geschmolzen. Vom schmalen Weg am Rande der Lahn war nicht´s mehr zu sehen. Der sonst so kleine; und junfräuliche Fluss war über seine Ufer getreten.

Wir hingen fest.
Essen und trinken hatten wir noch genug, ...aber mein Hund war verschwunden.
Es ist schon seltsam wenn man ein Tier, das man sonst so liebt, plötzlich als Bastard bezeichnet.
Ich hätte ihn in der Luft zerreisen können.
Wo war das kleine Viech bloss??
Wir sind ausgeströmt, haben den gesamten steilen, mit stacheligem Gestrüpp bewachsenem
Hang abgesucht. Die spitzen Dornen der Schlehen haben uns die Hände aufgerissen und blutetenden.
Nicht´s deutete auf eine Spur von meinem Hund.

Mein Schwager hatte noch Akku auf seinem Handy und so konnten wir zum Glück Kontakt zu meiner Frau halten. Auch sie hatte den ganzen Morgen nach unserem Hund, in der vom Weihnachtstrubel befallenen Stadt gesucht. Dort standen die festlich geschmückten Buden und aus jeden Lautsprecher ertönte „Oh, Du Fröhliche“. Anne war alles andere als fröhlich! Sie hatte Wut,..Wut, weil wir in der Hütte bleiben wollten und Wut, weil wir, die restlichen 7 das Abenteuer gesucht haben...

Wir kamen nicht raus: Mein Schwager, fast zwei Meter hoch, bullig und mutig, erfasste die Initiative.
Er stieg den Hang hoch in das unbekannte Waldterretorium, um uns, aus dem Schlammassel zu befreien. In der Zwischenzeit versammelten sich die übrigen sechs um das immer noch brennende
Lagerfeuer. Die Tannendekoration des letzten Abends brannte wunderbar und ergab zudem eine wohlige Wärme ab.

7 Leute waren wir, mein Schwager auf Rettungskurs, die beiden Frauen (meine mittlere Tochter und meine Schwägerin), die drei anderen, angeblich starken Männer und ich!! Egal ob Männlein oder Weiblein, wir waren alle am Ende.

Kalte Füße, Kopfschmerzen (vom Glühwein) und eine unsägliche Müdigkeit.

Dicke Köpfe


Ganz dicht haben wir uns alle aneinander gekuschelt. Der Kamin hatte nicht für die nötige Wärme gesorgt.Die Nacht war bitterkalt und der nächste Morgen präsentierte sich in dichten Nebelschwaden.
Normalerweise genieße ich es morgens von meinem Grunstück aus, einen Blick auf unser schönes Biedenkopfer Schloß zu werfen, aber das war verschwunden.

Graue Schleier hingen über dem verregneten Lahntal. Der Fluss wollte mehr, immer mehr und er war gar nicht mehr einzugrenzen. Hohe Wellen schlugen mir entgegen, als ich erneut nach meinem Hund suchte. Ist er etwa ein Opfer diesen aus dem Siegerland entstanden Mörderwellen geworden?
Hängt er vielleicht an irgendeinem Ast und versucht sein kleines unschuldiges Hundeleben zu retten?
Diese Sorge lies mich nicht los.

Alle anderen schliefen noch und während ich dem Lagerfeuer neuen Zündstoff gab, hörte ich ein befriedigendes, sehr gemütliches Schnarchen aus der Hütte. Nicht von einem alleine; es war ein kollektives, zufriedenes und glückseeliges Schnarchen. So als wollten sie damit sagen: Endlich unerreichbar, endlich kein Fernsehen, ,kein Handy trotzdem flatrateschlafen und ...endlich Weihnachten.

Das Wasser kochte über dem Feuer, 3 Löffel löslichen Kaffee in den Metalbecher, drei Zucker und eine Plastikportion Milch aus dem Discounter. Die Wärme des Getränks erfüllte mich, ich war endlich wach. Mit der plötzlichen Frische stieg die Angst in mir. Was ist meinem Hund wohl widerfahren. Dieser kleine Schicki-Micki-Pudel kann sich doch nicht gegen ein angreifendes Wildtier oder gegen eine unerwatrete Super- Riesen-Welle, der sonst so friedvollen Lahn wehren.

Wo ist das verdammte Mistvieh bloß ??

Langsam krochen alle aus ihren Löchern. Ich muss zugeben, bei den Männern waren die Augen genauso verschwollen wie bei mir. Die beiden Frauen hatten ihre Augen mit den schönen langen Haaren verdeckt. Die Frage stellte sich jetzt;... wer geht zuerst auf´s Klo ??
Während die Männer freundschaftlich und erlöst, pinkelnd an der Böschung standen und sich erleichterden,... feindeten sich die Mädels immer noch an, wer wohl als erste auf´s Plumpsklo darf.

Das Rührei mit Speck in der alten gusseisernen Pfanne über dem Feuer roch köstlich.
Auch der Topf mit Instantkaffee, der brodelnd auf den heissen Backsteinen neben den Flammen stand. Und selbst wenn der Geruch von -MC Donalds-, über die Umgehungsstraße, über den Fluß, bis zu unserem durch Hochwasser unerreichbaren Grundstück zog, es konnte nicht´s schöneres geben. Rührei mit Schinken, schaler Kaffee.........Winetou, wir sind im Dschungelcamp!!!

Es weihnachtete und es fing schon wieder an zu schneien.

Biedenkopf


Es war schon seltsam als sie durch die Stadt fuhr. Erst gestern Abend hatte sie im Roman „Grenzgang“ von Stephan Thome gelesen. Sie hatte bewundert wie exakt er bis ins kleinste Detail Biedenkopf mit seinen kleinen Strassen und Gassen beschrieben hatte. Sie hatte nicht nur gelesen, nein sie war dabei. Und jetzt fuhr sie genau die gleichen Strecken ab.
Die 30 er Zone den Kottenbach hinunter und immer das Auge auf dem Tacho, denn die Hilfssheriffe konnten in jeder Hofeinfahrt stehen um Bußgelder in die marode Stadtkasse einzutreiben.
Das helle Licht des Marktplatzes lag vor ihr und trotz geschlossener Scheiben konnte sie den köstlichen Duft, den der Thailändische Imbiss versprühte, in sich aufsaugen.
Ente Kombayou....Thai Curry.....Frühlingsrollen.....
Sie spürte förmlich den guten Geschmack auf ihrem Gaumen, der ihr plötzlich vom schlechten Geschmack der Stadtväter verdorben wurde. Große kitschig, weiße Leuchtkugeln hingen über den Bäumen des Marktbrunnens. Wer will so etwas ?? Scheinbar ist das eine Art Schaffenskraft für Arme.
Genau wie die blödsinnige Strickaktion in der man versucht hat Ruhebänke, Zäune und andere öffentliche Einrichtungen zu verschönern.
Damals hatte man die Omas aus den Altenheimen hervorgeholt um unbeliebte und unschöne Stadtschändlichkeiten liebevoll zu umstricken.
Für die Omas war´s eine tolle Beschäftigungstherapie, für die Stadt ein absoluter Rückfall in die 70 er Hippi-Zeit.
Sie ärgerte sich über diese Stadt, aber sie fühlte sich hier zuhause.
Doch vor allen Dingen liebte und ärgerte sie sich über ihren kleinen Hund, den sie so sehr hasste.
Ein kleiner Toy-Harlekin-Pudel hatte ihr Herz erobert und sie trotzdem fast zu jeder Minute seiner Familienzugehörigkeit in den Wahnsinn getrieben.
Das würde sie natürlich nie zugeben, denn ihr Mann, hatte ihr das kleine Bündel, frech und unverschämt wie er war, damals am heiligen Abend , einfach unter den Baum gelegt.
Dieses kleine triebgesteuerte Fellknäuel das sich täglich mehrmals untenrum vollschifft,
dessen Hintern mit nicht zu nennendem ekelhaftem Zeug verklebt ist , machte sie wütend.
Aber ihre Babys haben sie auch manchmal wütend gemacht.
Mit dem Unterschied.........Ihre Babys liebt sie......den Hund hasst sie!!!
Und gerade deshalb fährt sie jetzt mit ihren schicken neuen Stöckelschuhen durch diese SCHEISS- STADT.
Sie sucht diesen Scheiss Hund und sie weint ein paar heimliche Tränen und hofft das er niemehr, .......bald wieder kommt.
Sie fährt vorbei an diesem blöden Kriegerdenkmal am Marktplatz, das unsere Stadt in ein Licht rückt, als würden wir einer dunklen politischen Zeit nachtrauern.
Vorbei der Bushaltestelle, biegt sie rechts ab in Richtung Hainstraße.
Langsam fahren,.... Anne,.... langsam fahren, auch hier ist 30 er Zone.
Sie fährt 28 kmh, aber vom Hund keine Spur.

Es weihnachtet


Sie suchte jeden Winkel jede Ecke, jede Hofeinfahrt der Hainstrasse ab und auch in der ihr jetzt unendlich lang erscheinenden Schulstrasse fand sie keinen Hinweis auf den blöden Pudel.
Kurz vor 18:00 Uhr,
Das IWM – City- Center hat noch geöffnet.
Doris und Ingo, die Inhaber, sind seit ewigen Zeiten alte Freunde.
Sie hält an......, genau wie vor einigen Jahren als das verirrte Mistvieh hier schon einmal Unteschlupf fand.
Heute waren Doris und Ingo gestresst, durch die Umstellung der Krankenkassenkarten, die ab jetzt mit Foto sein müssen, kam natürlich Hinz und Kunz um sich möglichst vorteilhaft ablichten zu lassen.
Bei dem einem gelang das, bei der anderen weniger.
Nicht jeder unserer vorwiegend ländlichen Bevölkerung ist Fotogen.
Einige sprengen das Objektiv.
Man hätte sie warscheinlich besser über Google-Earth fotografiert.
Doris aber hat ein kosmetisches Auge und kann durch ihre künstlerische Sichtweise selbst aus einem fettem Arsch ein wunderschönes Gesicht machen.
Da sieht Frau Flodder plötzlich aus wie Heidi Klum.
Ja und wenn Seal nicht in der Nähe ist, hat die Person noch nicht einmal einen schwarzen Schatten auf der Seele.
Was soll´s, an diesem Tag hatte sich der Pudel nicht im City-Center bemerkbar gemacht.
Anne rauchte eine Zigarette mit den beiden Pudel-Fans und hatte keine Zeit mehr für den ihr angebotenen Haselnusslikör.
Sie musste weiter, sie musste suchen, suchen nach nach ihrem Lieblingsfeind.......hätte sie doch nur eine Nase wie er.


Wenn die Hütte in diesem Moment auf einer Postkarte abgelichtet wäre, sie hätte nicht schöner sein konnen.
Unzählige Kerzen spiegelten sich auf dem schneebedeckten Grundstück, Petroliumfackeln beleuchteten die Wege zur Hütte und zum Plumpsklo.
Mein Schwager war zurückgekehrt,....ohne meinen Hund.......und ohne einen Weg hier raus zu kommen.
Es war gemütlich, das Knistern des Lagerfeuers müsste man eigentlich bis auf den Marktplatz hören, wenn da nicht die tosenden Wellen der Lahn wären die alles übertönden.
Der Fluss wurde immer bedrohlicher, aber wir machten Witze, Witze über Schwimmflügel, Witze über absaufen.... und so....
Keiner ahnte, was die Nacht noch bringen wird.

Die Jungfrau und ich


Eigentlich ist sie ja immer ganz brav, dieses junge Mädchen, jungfräulich, teilweise etwas wild, und sie bricht normalerweise selten über die Stränge.
Wenn sie an meiner Hütte vorbeikommt ist sie gerade mal 30 Kilometer alt.
Geboren am Lahnkopf, wo sie sich von ihren Geschwistern Eder und Sieg getrennt hat
Sie braucht fast 250 Kilometer um sich mit ihrem Gemahlen dem großen und herrschaftlichen Rhein zu vereinen.
Aber heute,- heute ist sie böse, sehr , sehr böse.
Ich habe den Eindruck, sie will mich, sie will uns fressen.
Die Wellen haben das Gartentor überschritten und überfluten langsam den mit Backsteinen geklinkerten Grillplatz.
Noch vor wenigen Stunden loderte hier ein wohlig, wärmendes Feuer.
Selbst die vor Glut strotzenden starken Eichebalken konnten diesem Hochwasser kein Paroli bieten.
Zischend und mit hoch aufsteigendem Rauch erloschen die letzten Flammen.
Keine Fackeln erleuchteten uns mehr einen Weg nach irgendwo.
Es war stockdunkel und das Tosen des Flusses hatte eine beängstigende, bedrohliche Form angenommen.
Wenn doch dieser blöde Regen bloß aufhören würde.
Jeder Tropfen war ein Tropfen zuviel des Guten.
Jeder Tropfen raubte uns ein Stückchen Hoffnung.
Morgen ist Heilig Abend und ich möchte einfach nur nach Hause.
Ich weiß nicht was die anderen in diesem Augenblick der Dunkelheit gedacht haben, aber ich glaube wir alle hatten eine Scheissssss - Angst.
Zugegeben hat das natürlich keiner.

Mit sieben Leuten saßen wir fest.

Mein Sohn David, dem diese Situation total gefiel; endlich Abenteuer anstatt die heile Welt des deutschen Schlagers. Ein pubertierender Teenager, der mit seiner Kraft nicht weiß wohin.
Vorgestern war der 21 Dezember, der Tag für den die Mayas den Weltuntergang vorhergesagt haben.
Der junge Mann wollte doch vor der Apokalypse wenigstens einmal, sein erstes Mal, erlebt haben.
Jetzt haben wir den 23 Dezember und David ist immer noch Jungmann. Gott sei Dank!!!


Meine Tochter Elisa, die bei einer renommierten deutschen Fluggesellschaft beschäftigt ist und wegen diesem Schlamassel ihre geplanten Flüge absagen musste. Lieb wie sie ist, konnte sie mit dieser Situation gar nicht umgehen und dachte der gesamte Flugverkehr in Europa bricht zusammen. So ist sie einfach, immer auf die anderen bedacht, lieb und absolut süß.

Mein Schwiegersohn Thomas, durchtrainiert, kernig und ein Kerl wie aus dem Bilderbuch, aber jetzt voller Angst um sich und seine kleine Familie, die durch die Fluten von ihm getrennt war.
Es war erst das zweite Weihnachten mit seiner kleinen süßen Tochter Leni. Der goldige Fratz freut sich auf´s Christkind. Aber wie soll das Christkind ohne den Papa zurecht kommen?
Heimlich wischte sich Thomas die Tränen vom Gesicht.

Mein Schwager Elmar - er fährt mit seinem Jeep durch Skandinavien, Polen und die Ukraine.
Ihn kann niemand erschüttern. Er kann alles. Wir sagen immer, „es empfiehlt sich immer etwas ELMAR im Haus zu haben. Aber selbst diesem, sich immer zu helfendem Bullen, ging die Muffe.
Sein Auto blieb ihm in den fernen Ländern erhalten, aber jetzt war er voller Sorge, dass ihm die Lahn die Luftmatratze unter dem Hintern wegreißt.

Meine Schwägerin Sonja, die Frau von Elmar, eine kleine zierliche Person mit einer ansteckenden liebenswerten Art.Wenn Sonja lacht, dann lacht die ganze Welt und wenn sie Kuchen backt, dann schwärmt davon die ganze Welt.
Im Vorratsschrank waren zwar noch die Zutaten für ein leckeres Gebäck, aber das Gas zum anheizen für den Ofen war absolut feige und hatte sich mittlerweile still und heimlich von uns verabschiedet.

Dann war da noch mein Schwager Christof, der Mann der Schwester meiner Frau.
Sehr, sehr, sehr hoch gewachsen, etwas schlacksig, aber immer witzig.
Wir, die Familie verkennen ihn meistens durch seine Art.
Selten erwähnt jemand, daß er ein sehr erfolgreicher Unternehmer ist und tagtäglich dafür gerade steht, das seine Angestellten und ihre Familien ihr Auskommen haben.



Und dann bin da ja auch noch ich.
Immer eine große Klappe, immer der Clown und gut gelaunt.
Ich finde doch eigentlich immer eine Lösung, aber jetzt scheiße ich mir vor Angst fast in die
Hosen.Hoffentlich sind keine Paparazzies da, die jetzt die braunen Stellen am Arsch, meiner mittlerweile sowieso verdreckten Jeans sehen.

Sind es meine Nerven, die blank liegen, oder höre ich von draußen wirklich seltsame Geräusche.
Noch gerade waren da die mittlerweile fast beruhigenden Wellen der Lahn zu hören, aber jetzt......,
jetzt erschien es mir als würde uns eine Horde besoffener und grunzender Asozialer angreifen.

Brille,.......Fielmann?


Die besoffenen wurden immer lauter, von ihrer vermeintlichen Unterhaltung konnte ich kaum etwas verstehen.
Elmar lag grunzend wie eine kleine Wildsau in seinem Feldbett.
Elisa lag dicht neben mir und träumte;
Meine Damen und Herren, die Notausgänge befinden sich........,
unter ihren Sitzen finden sie Schwimmwesten...,
das alles führte sie mit den Gestiken aus, wie sie diese täglich Hunderten von Flugreisenden demonstrierte.
Jede einzelne davon traf mich am Kopf, in den Rippen, in den Unterleib und in.......
meine Güte tat das weh....
Mein Schwager Christof wachte als erster auf, danach Elmar und Thomas.
Die Mädels waren sich der Gefahr bewusst und stellten sich tot.

Jetzt bloß keine Taschenlampe einschalten, bitte kein falsches Geräusch.
Am besten „mit alle Mann“ die Einbrecher zum Erliegen bringen.

Ganz, ganz leise schlichen wir uns raus aus der übervölkerten Hütte.
Im Vorzelt war es dunkel, feucht und kalt.
Jeder von uns hörte den anderen Atmen, jeder spürte den Angsterfüllten Herzschlag des Nebenmanns.
Mein Herz war mittlerweile in den Hals gewandert und pulsierte dort ungefragt und völlig überflüssig. Und das so laut, dass ich dachte die Einbrecher können das hören.

Ganz klar , wir sahen sie, sie standen zu dritt, viert, fünft, sechst...?, um unser Plumpsklo.
Wer geht nach vorne, wer vertreibt oder stellt sie?
Mein Sohn David war jetzt auch endlich aufgewacht und sich der gesamten gefährlichen Situation bewusst.
Pssst, Papa, ich habe doch schon meine Silvesterkracher dabei, vielleicht können wir das Gesindel damit vertreiben.“
Gesagt, getan, im Schutz eines Wacholderbusches zündete ich mit meinem Feuerzeug die Lunte von David´s Böller.
Im Lahntal wurde es gleisend hell und in dem im Nebel verhallenden Knall flüchteten die Einbrecher.
O.k., was heißt Einbrecher, ich hatte mich da etwas zu weit reingesteigert.
5 borstige Wildschweine verließen das Grundstück in den für uns nicht zu erklimmenden Hang.

Die Weiber schliefen weiter in Seelenruhe, sie hätten doch wach werden müssen vom Lärm der Angst, die in diesem Moment von uns abgefallen war.
Noch´n Bier“, fragte Christof und schon war er im dunklen Schuppen verschwunden.
5 Minuten später erschien er leichenblass und von vier Bierflaschen gefesselt wieder in der ach so gemütlichen Hütte.
Leute, ich will ja nicht´s sagen, aber da ist noch was“
Was kann jetzt noch passieren, außer das ein Flaschenöffner fehlt“,frotzelte Thomas.
Ne Leute, kein Scheiß, da ist echt noch was. Da hinten am Klo, da geht’s total ab“.
Die Stimme von Christof schien sich zu überschlagen, von Luft holen war keine Spur, er war kreideblass.

O.k., alle Mann......, wieder raus.
Langsam schlichen wir uns in Richtung Klo, der Weg wurde nur und das ganz dürftig, von dem am anderen Ufer hell erscheinendem goldenen M beleuchtet.
Hatten die Mayas sich verrechnet, sollte der Weltuntergang wirklich erst am 23 Dezember stattfinden. Alles deutete darauf hin, die übertretende Lahn, der nicht aufhörende Regen...............und die gruseligen Geräusche aus dem Plumpsklo.

Die Schreie wurden immer schlimmer, immer wahnsinniger und verzweifelter.
Wer zum Teufel saß da drauf und konnte sich vor Darmkrämpfen kaum noch halten?
Alliens?, ne, die wären doch vorher zum kacken auf die Hightechtoilette im Raumschiff gegangen.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und schlich mich zur Klotür, in die im übrigen ein ganz niedliches Herzchen eingesägt ist.

Himmel, ich hab schon viel erlebt und schon viel gesehen, aber das übertraf alle Grenzen.
Da hing sie, die Sau, die Sau mit Brille, ähhhh die Wildsau mit Klobrille um den Hals.
Sie versuchte sich verzweifelt zu befreien und wurde offensichtlich immer wütender.
Das Tier steckte mit dem Kopf tief in der Sickergrube weil es versucht hatte an die Essensreste von gestern zu kommen. Sonja hatte sie gestern dort entsorgt.

Wenn so ein Tier in Panik gerät, dann ist man wirklich in Gefahr.
Wie oft liest man doch immer von angreifenden Wildsäuen.

Aber was tun, wir konnten das arme Schwein doch nicht dort hängenlassen.
Einen Förster rufen war auch ausgeschlossen, die wilde Sau musste irgendwie befreit werden.
David kam plötzlich mit einer ganzen Batterie Silvesterraketen um die Ecke und ehe ich ihm sein Vorhaben verbieten konnte hatte er sie auch schon direkt neben dem Schwein angezündet.
Ich häte ihm links und rechts eine um die Ohren hauen können; da war einmal die Gefahr, die vom Tier ausging, dann die Brandgefahr, weil die Feuerwerkskörper zu nah am Bretterverschlag des Klos standen und überhaupt.
Elmar schrie nur noch, „ Leute bringt Euch in Sicherheit“ und schon rannten alle so schnell sie konnten hinter einen großen Holzstapel.
Die Raketen schoßen rings um unsere Köpfe, das Lahntal war erhellt wie zu einem Festfeuerwerk und der Lärm war kaum auszuhalten.
Das Tier bäumte sich voller Angst auf, immer und immer wieder, seine wütenden Augen leuchteten im Schein der Raketen........ und die drei Außenwände des Klos kippten wie in Zeitlupe zur Seite bzw. nach hinten.
Was übrig blieb war ein in Rauchschwaden gehülltes, verdutztes Wildschwein .
Wie angewurzelt stand es da, so als müsse es erst einmal durchatmen
Es war endlich aus dem Loch befreit.
Nur eines erinnerte noch an seine unfreiwillige Gefangenschaft.
Die Klobrille hatte das Wildschwein immer noch um den Hals.
Keiner von uns bewegte sich, wir befanden uns in der gleichen Starre wie dieses riesige Tier.
Die Sau machte den Anfang und so als hätte mein Sohn ihr einen Böller in den Arsch gesteckt, galoppierte das Tier, plötzlich und unerwartet, mit einem wahnsinnigen Tempo den Hang hinauf und folgte seinen Artgenossen.
Ob diese begeistert sind vom neuen Schmuck ihres Rottenmitglieds?
Vielleicht trägt man ja in der nächsten Saison in Schwarzwildkreisen Klobrille.






I

Alles Pudel..., oder was?


Die Wut in ihr war das einzige was sie spürte.
Die Wut auf den „Pudolski“, wie Matthias seinen Hund immer nennt und die Wut auf die 7 Idioten, die im besoffenen Kopf entschieden hatten am Grundstück zu übernachten.
Im Sommer macht das Spaß, aber zu dieser Jahreszeit ist es wirklich Hirnverbrannt.
Die Feuerwehr in Biedenkopf war in Alarmbereitschaft um abgesoffene Keller auszupumpen und die Flußnahen Anwohner schützten ihre Anwesen mit Sandsäcken.
Es herrschte eine seltsame Atmosphäre in der gesamten Stadt.
Eigentlich hatte sie sich mit dem Ableben des Pudels abgefunden, der entweder ertrunken, oder von wilden Tieren gefressen wurde.Und eigentlich wollte sie gar nicht traurig darüber sein.
Aber jetzt überkam es sie. Wenn der kleine Kerl jetzt tot ist. Der kleine Kerl, der sie so oft getröstet hat, der kleine Kerl,der immer so zärtlich war und der nur eines wollte – nämlich geliebt werden
.
Sie war mittlerweile zuhause und überprüfte die Mitteilungen auf dem Anrufbeantworter.

„ Der Freibeuter hier, bitte ruft mich zurück, es geht um einen wichtigen Auftritt im März 2013“,

„Guten Tag Herr Carras, wir beglückwünschen sie zum Gewinn von......“

„Hallo Anne, ich bin´s Top, hasst Du was von unseren Schiffbrüchigen gehört??“

Sie weinte und sie schrie, obwohl sie niemand hörte, in die leere Wohnung:,
„Ihr Arschlöcher“.
Es war wie ein Befreiungsruf, es war Angst, Wut und Mut.
Seit über 30 Jahren war sie mit ihm zusammen, er hatte sich nie geändert.
Sie hatte ihm drei Kinder geboren, die älteste Tochter hatte ihm ein Enkelkind geschenkt, aber er blieb ein ewiger Haudegen ein Halbstarker, ein Kind, auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer.

Das machte ihn interessant, genau wie der sein mittlerweile grau werdende Bart.
Aber das stresste auch.
Der Anruf von Top, dem Freund unserer Tochter Elisa, weckte sie aus ihren Gedankengängen auf..
Dieser nette junge Mann - die Mutter aus Thailand - er Vater ein „Birreköpper“, er würde ihr trotz seines wohlverdientem Feierabend helfen. Und das tat er.

Anne hatte Angst in der Dunkelheit in den Wald zu fahren, aber jetzt wo ihr Schwiegersohn in Lauerstellung, neben ihr saß, fühlte sie sich sicher.
Beide waren aufgebracht.
Erst einmal wegen den Liebsten, die in den Fluten der Lahn fest saßen und zum zweiten wegen dem immer noch vermissten Hund.

Es gab einen befestigten Weg über dem Grundstück.Und es waren nicht einmal 100 Meter, die sie von den „Abgetauchten trennten.
Aber die dornigen Äste der Schlehen machten das durchkommen unmöglich.

Anne schaltete das Fernlicht ein, die Nacht war zu dunkel, man sah die Hand vor Augen nicht.
Es war wie in Trance, wie im Traum und sie wollte ihrem beschützendem Begleiter gar nicht sagen, was sie gerade gesehen hatte.
Der würde sie sowieso für verrückt erklären.
Sie glaubte ihre Nerven fahren Achterbahn.
Top brach das Schweigen und fragte völlig wertfrei, „Hast Du gesehen was ich gesehen habe?“,
sie traute sich nicht zu antworten und sie dachte sie hätte eienen an der Klatsche.
„Was hast du gesehen“, fragte sie.
„Hey Anne, da war ein Wildschwein mit einem Klodeckel um den Hals, bist Du blind?“
Sie hielt an, sie war fertig mit den Nerven, aber sie hatte keine Halluzinationen, ihr Beifahrer hatte genau das Gleiche gesehen.
Anne weinte, sie war am Ende ihrer Kräfte und Top übernahm  das Steuer.
„Wir müssen jetzt ganz klar denken“, sagte er.
Am besten wir rufen den Förster an.
Der Förster...... in Anne regte sich etwas. Der Förster war ein jahrelanger Freund, warum war sie nicht vorher auf den Gedanken gekommen?
Andy, der Förster war innerhalb von 10 Minuten vor Ort. Er machte zwar Witze über das „Wildschwein mit dem Klodeckel um den Hals“, aber er glaubte die Geschichte.
Viel wichtiger erschien es ihm aber, die die von den Fluten eingesperrten zu befreien.
Eine halbe Stunde später waren drei Waldarbeiter vor Ort, die sich mit Motorsägen einen Weg zum Grundstück freiräumten.
Wir waren gerettet und krochen den Hang mit letzter Kraft hinauf.
Ich küsste meine Frau wie zu ersten Mal, innig und voller Leidenschaft.

Das was ich habe, hat niemand.........Schatz ich liebe Dich !!!

Auf dem Weg nach Hause sprach niemand ein Wort.
Jeder wollte schlafen.
Der Weg durch die „Freiherr von Stein - Straße“ schien unendlich lang .


Es war seltsam, es war wie ein Zauber und es war als hätte ich diese ganze Geschichte nur erfunden..........
Unser Hund saß vor Haustür, lächelte mich unverschämt an wie immer, als wäre nichts geschehen.......,
er war schmutzig, aber er war glücklich und wahrscheinlich hatte er sich vermehrt.